Warum es sich lohnt Gewohnheiten über einen längeren Zeitraum zu kultivieren.
Mein ganzes Leben lang, hab ich auf den einen Moment gewartet. Den einen Moment, ab dem ich richtig durchstarte und wie eine Rakete durch die Decke schieße. Tausende von Möglichkeiten habe ich ausprobiert, um schnellen Ruhm und Erfolg zu erlangen. Jede dieser tausenden von Möglichkeiten war totes Ende.
Ein Ende ohne Erfüllung.
Ich durfte schon während meiner Schulzeit lernen, was es heißt sich wirklich etwas ernsthaft zu erarbeiten. Nie hab ich zu den Schülern gehört die gespickt haben, das hat sich für mich noch nie gut angefühlt, deswegen hab ich auch mal 5 kassiert, wenn ich eben nichts gemacht hab. Dafür war das Gefühl umso schöner, wenn ich dann mal etwas gemacht habe und es Früchte getragen hat.
Ich war ne Zeit lang gut in Mathe, dann kam die Trennung meiner Eltern und dann war ich nicht mehr so gut. Ehrlich gesagt, war mir ab diesem Zeitpunkt die Schule so ziemlich scheiß egal. Trotzdem hab ich’s geschafft mitzukommen, auch wenn manche Tage der pure Horror waren. Heute weiß ich, dass mir damals eine Therapie sehr gutgetan hätte, aber ich bin auch stolz, dass ich so durch meine Entwicklung gegangen bin, auch wenn sie mich ein paar Jährchen gekostet hat.
Ne Zeit lang hab ich’s hingenommen, dieses „ach ich bin einfach nicht mehr gut in Mathe, ich versuchs erst gar nicht“, bis zu einem Zeitpunkt in meinem Leben, an dem ich mir dachte, das kann nicht sein, das hat mir vor ein paar Jahren alles noch Spaß gemacht. Also hab ich mir Zeit genommen und ich hab mich auf meinen Hosenboden gesetzt und ich bin das ganze Buch durchgegangen Schritt für Schritt, eine Lektion nach der anderen. Ich hab mir wirklich Mühe gegeben und hab die Dinge von Grund auf verstanden. Das hat sich gelohnt, denn ich hab nach dieser intensiven Phase endlich mal wieder eine 2 in Mathe geschrieben. 😀 Das war ein großer Erfolg für mich, den ich niemals vergessen werde.
Bin ich heute ein Mathegenie…darüber lässt sich streiten. Aber eins kann mit hundert-prozentiger Sicherheit sagen:
Wenn wir etwas wirklich verstehen wollen, unseren Geist öffnen und daran glauben, dass wir die Fähigkeit haben uns alles anzueignen, was uns interessiert, dann schaffen wir das auch.
Ein offener Geist ist manchmal viel wichtiger als das erste Verständnis für die Sache selbst. Der offene Geist öffnet die Türen des Unterbewusstseins und er entfernt die alten Glaubenssätze und Blockaden.
Meine Mama hat mir schon sehr früh in meinem Leben beigebracht, dass ich alles schaffen kann. Sie hat meiner Schwester und mir immer gesagt, dass wir alles sein können und alles machen können, was wir wollen. Egal wie viele Ausbildungen oder Studien wir absolviert haben, es gibt immer Wege unsere Träume zu leben.
Ich hab noch etwas wichtiges über mich gelernt nach dieser Mathe Erfahrung, nämlich die Tatsache, dass ich richtig gute Ausdauer habe und ich hab den Willen, den es braucht um alles möglich zu machen. Auch, wenn es sich manchmal so anfühlt, als würden wir nie ankommen, kommen wir ja doch Schritt für Schritt voran.
So habe ich gelernt Gewohnheiten, Glaubenssätze und vieles mehr über eine längere Zeit zu kultivieren. Das heißt ich mache jeden Tag ein bisschen. Aber ich mache jeden Tag etwas und das ist glaube ich das wichtigste, denn wenn wir über eine lange Zeit eine gewisse Tätigkeit kultivieren, verankert sich diese so tief in unserem Unterbewusstsein in unserem Wesen, dass sie ein Teil von uns wird.
Das ist auch das, was viele in der heutigen Zeit umprogrammieren von Glaubenssätzen und Verhaltensmustern nennen.
Es funktioniert. Ich bin das lebende Beispiel.
Aber wir dürfen dranbleiben, jeden Tag ein bisschen.
Damit möchte ich euch ermutigen eine neue Gewohnheit zu kultivieren, nicht wie bei Neujahrsvorsätze Mentalität mit dem Kopf durch die Wand und ich will, alles sofort und jetzt gleich, sondern sachte und sanft. Ein Schritt nach dem anderen.
Manchmal kann es uns so vorkommen, als würden wir gar nicht weiterkommen, weil der Mensch ja immer so zielgerichtet ist und irgendwo ankommen will. Aber dann so nach ein paar Jahren, kommt vielleicht ein Moment, in dem wir mal Revue passieren lassen, über die letzten Jahre und dann kann es sein, dass es wie die Schuppen von den Augen fällt und wir so klarsehen, was für eine krasse und starke Entwicklung wir durchgemacht haben.
Aber es braucht dennoch unsere Ausdauer und unseren Willen.
Ausdauer können wir trainieren und den Willen bzw. die Willenskraft auch.
Das ist das aller Schönste am Leben.
Alles liegt in unseren Händen.
In Liebe,
Janine

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