Die Befreiung

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Über die Befreiung der Stimme und des wahren Selbst über Generationen durch Raum und Zeit.

Lange Zeit habe ich mich gefragt, ob wir es jemals schaffen den Mann als solches in unserer Gesellschaft zu akzeptieren für genau das, was er gerade ist zu diesem Zeitpunkt in der Raumzeit.

Vielleicht sind manche von euch schon soweit, Hut ab.

Ich bin es noch nicht, manchmal glaub‘ ich, ich wär‘s und dann passiert etwas und dann bin ich wieder da wo ich war. Ganz am Anfang.

In einem meiner vorherigen Posts habe ich schon einmal von der Dokumentation erzählt die ich vor ein paar Monaten geschaut habe und auch darüber schon einen Blogpost geschrieben. Die Doku hier „Beyond men and masculinity“, und ihr findet sie auf Netflix.

Ich war froh, als ich auf die Doku gestoßen bin, denn zu diesem Zeitpunkt in der Raumzeit hatte ich mal wieder die Hoffnung in das männliche Geschlecht verloren.

Die Doku hat mir wieder etwas Hoffnung gegeben, denn sie zeigt verletzte Männer, die sich auch verletzlich zeigen in einem sicheren Raum vor anderen verletzten Männern und es fließen Tränen und es gibt Umarmungen. Heilsame Umarmungen, in einem Heilraum, der es diesen Männern ermöglichst sich zu offenbaren mit all ihren Verletzungen und all ihrem Schmerz.

Wie schön, oder?

Ich find‘ das schön.

Jetzt sind wir sogar schon an einem Punkt an dem Männer für andere Männer einen Heilraum schaffen und auch einander halten können. Jetzt muss es nicht mehr die Ehefrau tun, oder die Freundin, versuchen vergeblich all den Schmerz und die Wut zu kompensieren durch die der Mann nicht durcharbeiten konnte, wollte, oder nicht wusste, wie?

 Als Frau in dieser Gesellschaft aufzuwachsen ist eine große Herausforderung. Das fühl ich immer wieder, aber auch das Aufwachsen als Mann in dieser Gesellschaft ist wahrhaftig kein Zuckerschlecken.

Dennoch ist keine Erfahrung und kein Schmerz eine Rechtfertigung für das, was Mann anderen Menschen antut. In meiner Familienlinie und ich glaube auch in vielen anderen Familienlinien gab es Missbrauch in allen Formen. Und ganz ehrlich ich kenne keine Frau, die nicht mit diesem Thema in Berührung kam im Laufe ihres Lebens.

Da frag‘ ich mich immer wie frühere Generationen von Frauen mit gewissen Verhaltensweisen umgehen konnten? Ich bewundere diese Frauen, all diese Frauen durch allen Raum und alle Zeit, ich bewundere euch.

Denn die Echos, die in unserer Zeit mitschwingen sind nur schwache Echos, die schnell verblassen. Ich bin dankbar, dass in unserer Zeit über all die Dinge gesprochen wird, die in einer anderen Zeit verschwiegen und vertuscht wurden.

Wie stark müsst ihr gewesen sein all das zu ertragen.

Und sogar noch stärker musstet ihr sein, weil ihr es wart, die die Kinder unserer Generationen zu en heutigen erwachsenen erzogen habt.

Das ist für all die Liebe, die ihr noch immer in eurem Wesen fühlt. Für all die Liebe, die ihr in unsere Herzen gepflanzt habt, sodass Dinge, die in der Vergangenheit geschehen sind, nie wieder geschehen müssen.

Ihr habt so viel mehr verdient als das was ihr bekommen habt.

Und ich ehre und achte all eure Wege.

Mir ist sehr früh in meinem Leben ausgefallen, dass hier in unserer Gesellschaft einiges nicht so ganz rund läuft, ich denk‘ so ging es vielen Mädchen beim Aufwachsen.

Wie erging es euch?

Oft hab‘ ich mich gefragt, wie es sein kann, dass mit menschlichen Wesen so umgegangen wird, besonders mit Frauen?

Frauen, den zartesten und schönsten Wesen auf in dieser Welt.

Heute weiß ich, dass es auch Männer gibt, die um die Wahrhaftigkeit der Frau und ihrer Rolle in unserer Gesellschaft und auf der spirituellen Ebene Bescheid wissen, und ich weiß auch, dass es Männer gibt, die uns auf angemessene Art und Weise ehren.

Vielen bin ich noch nicht begegnet.

Du?

Aber ich hab‘ Hoffnung für die Menschheit und ich hab auch Hoffnung für die Männer.

Denn wenn einer so viel Energie aufbringen kann Kriege zu führen und Länder zu erobern, kann dieser auch vielleicht sogar noch mehr Energie aufbringen an sich zu arbeiten und sich zu verbessern, wenn er sich dann einmal dafür entscheidet den Weg in sich selbst zu gehen.

Meine Mama wuchs in einem extremen Haushalt auf, mit meiner Großvater der nicht nur meine Mama schlug, sondern auch ihre 3 Geschwister und meine Großmutter, seine Frau.

Noch heute kommen mir die Tränen, wenn ich darüber nachdenke und darüber schreibe, denn jeder der meine Mama, ihre Geschwister und meine Oma kennt, weiß, dass sie alle Herzensgute und liebevolle Menschen. Obwohl sie auf einer Art Schlachtfeld großgeworden sind haben sie sich ihre Herzlichkeit und ihre Fürsorge bewahrt.

Ich bin so dankbar für meine Mama, ich weiß gar nicht wie ich ihr genug danken soll.

Ich verneige mich vor die Mama.

Danke, dass du da bist.

Danke, dass du niemals aufgibst.

Danke dass du uns trotz allem all deine Liebe geschenkt hast und es bis heute noch tust.

Mit den Echoes, mit denen ich im Laufe meines Lebens konfrontiert wurde, wurde mir schnell klar, dass die Wahrheit sprechen und für sich einstehen in meiner Familienlinie ein großes Thema ist/war.

Denn damals, wenn jemand seine/ihre Wahrheit gesprochen hat, wurden sie schlimmstenfalls dafür windelweich geprügelt und auch wenn mein Vater uns nie angefasst hat, hat er auf seine Art und Weise die schlimmste Art von Psychoterror betrieben.

Wut macht mir heute manchmal Angst.

Wütende Menschen machen mir heute noch manchmal Angst.

Aber ich habe gelernt meine Wahrheit zu sprechen und es hat 20 Jahre meines menschlichen Lebens gedauert meinem wütenden Vater gegenüber zu stehen, ohne auch nur einen Schritt nach hinten zu weichen, auch wenn die Luft um uns herum vor Wut und Energie so gebebt hat, dass ich es in all meinen Zellen gespürt habe.

Ich hab‘ meine Frau gestanden, mehrmals hab ich ihm tief in die Augen gesehen und es war mir so egal was als nächstes geschehen würde ich wusste tief in mir ich werde absolut keinen Schritt mehr nach hinten machen, komme was wolle ich stand da in all meiner Stärke zu allem bereit.

Mein Opa sagt immer „Hunde die bellen beißen nicht.“

Das muss aber einer sich erstmal trauen zu testen. 😀

In meinem Fall ging es gut aus, ich mein das was passiert auf energetischer Ebene, wenn jemandem einem seine geballte Wut entgegen wirft ist eine andere Geschichte, aber zumindest habe ich keine gescheuert bekommen.

Von da an hat sich alles verändert.

Die Art und Weise wie er mich ansieht.

Die Art und Weise, wie er mit mir spricht.

Ich lieb‘ meinen Vater meine Freunde. Das hab‘ ich immer getan.

Und er hat seine Macken und Fehler, wie wir alle sie haben. Aber er hat auch eine sehr weiche Seite.

Während ich so aufwuchs hat so ziemlich jeder aus unserer Bekanntschaft gesagt ich würde nach meinem Vater kommen, ihr kennt diesen Ausdruck bestimmt auch und ich dachte mir jedes Mal so..na toll.

Heute seh‘ ich die Guten Seiten und das Gute im Schlechten, falls das Sinn macht. haha 😀

Meine Mama hat mir so ziemlich alles beigebracht was wichtig ist fürs Leben. Meine Schwester und ich wir sind hauptsächlich bei meiner Mama groß geworden.

Unser Vater hat uns auch viel gelehrt in den Ersten 6-9 Jahren unseres Lebens, danach war er nicht mehr so präsent und das war gut für uns alle auch, wenn das nicht alle Parteien so sehen und so gesehen haben.

Aber ich fand‘s gut.

Ich hab‘ viel von seiner Wut und Raserei in meinen Zellen getragen.

War es ganz allein meine Wut?

Oder war es die Wut und Raserei all der Menschen in meiner Familienlinie, die auf eine Art Missbrauch erfahren haben?

Ist es überhaupt wichtig wessen Wut es war?

Manchmal hab ich’s gefühlt in all meinen Zellen. Mein ganzer Körper hat gebebt und vibriert und es fühlte sich so an als würde ich jeden Moment in einem wilden, rasenden Inferno in Flammen aufgehen.

Meine Mama erzählte uns, dass sie meinen Vater verlassen hat, weil sie den Tod in seinen Augen gesehen hat.

Das ist ziemlich gruselig, findet ihr nicht?

Ich find’s beängstigend, aber was ich noch beängstigender finde ist, dass es eine Zeit hab, in der ich hätte schwören könne, dass dieser Ausdruck auch manchmal in meinem Gesicht war.

Puh…

Das ist ganz schon harter Tobak.

Falls du noch immer da bist und weiterließt, möchte ich mich für die schwere Entschuldigen, aber was raus muss, muss raus.

Aber jetzt mal etwas Schönes, oder?

Wir alle sind am Leben, meine Mama, meine Schwester, mein Vater, meine Großmutter und 2 meiner Onkel, einer ist schon als großer Helfer und Schutzengel auf der anderen Seite.

und wir leben, das heißt wir genießen das Leben, jeder auf seine Art und Weise, was wie ich finde das größte Geschenk ist.

Ich bin froh, dass wir alle da sind.

Und ich bin dankbar für meine Mama, meine Schwester und all die Helfer und Schutzengel, die uns damals und auch heute noch helfen auf materieller und spiritueller Ebene.

Danke, dass ihr unsere Leben gerettet habt.

Danke für die Möglichkeit auf allen Ebenen Heilung zu erfahren.

Danke für die Fähigkeit die Wahrheit zu sprechen.

Es war und ist noch eine aufregende Reise und es war wahrhaftig nicht die einfachste, aber all das war’s Wert.

Jede Erfahrung.

Jeder Zusammenbruch.

Jeder Rückschlag.

Jeder Durchbruch.

Die Wunde ist, wo das Licht eintritt. Das ist was sie alle sagen, oder?

Ich versteh das.

Das Leben ist manchmal sehr intensiv. Für mich ist es immer intensiv.

Aber ich bin froh damit. Ich bin dankbar dafür.

Ich hab‘ mich genug Jahre meines Lebens wie Taub gefühlt.

Ich mag‘s lieber lebendig.

Falls du immer noch da bist und diese Worte liest, mag ich auch dir danken, weil ich glaube, dass du auf eine Art auch durch deine Herausforderungen gegangen bist und vielleicht sogar ähnliche Erfahrungen gemacht hast und trotzdem noch hier bist.

Danke, dass du da bist.

Danke für deine Stärke und deine Liebe.

Und falls du gerade durch eine harte Zeit gehst mag ich dich daran erinnern, dass auch wenn es jetzt vielleicht nicht danach aussieht, du stärker aus dieser Sache herauskommst, als du dir jemals vorstellen könntest.

Und auch, wenn wir uns manchmal so klein fühlen wie eine Ameise, dürfen wir uns daran erinnern, dass selbst die Ameise ein dreifaches ihres Gewichts tragen kann und das eine Menge Mut und Kraft benötigt diesen Weg weiterzugehen.

Aber all das ist es wert.

Und ich entscheide mich für das Leben, jeden Tag.

Und das Leben liebt mich dafür.

Entscheide dich fürs Leben wunderbare Seele und das Leben belohnt dich dafür.

Ich liebe dich mit allem was ich bin

Niemals aufgeben!

-jn

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