Teil 1
von der Liebe eines Vaters
Schon seit längerem spüre ich, dass das Thema Vaterwunde gerade im Kollektiv sehr präsent ist. Auf unserem Youtube Kanal haben meine Mama und ich eine Meditation zum Thema die weibliche Ahnenlinie (Aktivlink zur Meditation) heilen aufgenommen und in den Kommentaren zu dieser Meditation wurde immer öfter nach einer Meditation zur Heilung der männlichen Ahnenlinie gefragt.
Aus irgend einem Grund haben meine Mama und ich das Thema ganz schön herausgeschoben, wir wussten wohl, dass es irgendwann an der Zeit ist, aber da war oder ist noch etwas Resistenz.. ein sogenannter Widerstand spürbar.
Aber wieso?
Wieso war es so einfach mit den Müttern und den weiblichen Ahnenlinien in Frieden zu gehen?
Momentan habe ich noch keine Antwort auf diese Frage, vielleicht, wenn die Meditation fertig ist und ich richtig in das Thema getaucht bin.
Aber ich möchte trotzdem ein bisschen darüber spekulieren und reflektieren..woran das wohl liegen könnte.
Jungen…Väter…Großväter..
Klar steht immer das Argument im Raum, dass wir eine andere Bindung zu unseren Müttern haben, da wir ja für eine gar nicht mal so kurze Zeit sozusagen einen Körper geteilt haben. Wir sind aus den Körpern unserer Mütter herangewachsen. Sie haben uns genährt, behütet und geschützt. Unsere Herzen wurden auf die Frequenz ihrer Herzen abgestimmt und noch Heute finden wir zur Ruhe, wenn wir den Herzschlag unserer Mütter hören. Dabei macht es keinen Unterschied, ob wir Söhne oder Töchter sind, denn wir alle sind diesen Weg durch den Geburtskanal, oder das Sternenportal gegangen, um in diese Welt zu gelangen.
Das ist ein großer Unterschied, der natürlich eine andere Beziehung hervorbringt, ganz egal, wie die Beziehung zu unseren Müttern in unserem weiteren Leben verläuft, so hat sie begonnen.
In einer Einheit.
In einem Einssein.
Und schubs sind wir draußen in dieser kalten großen Welt, getrennt von dem warmen Körper mit dem schönsten Herzenslied der Welt.
Dem Lied der großen Mutter.
Aber auch diese räumliche Trennung vermag es nicht das Band zu kappen. NIchtmal dann, wenn wir es wollten.
Jetzt mag die Beziehung zu unserer Mutter ihre Eigenarten haben, trotzdem sind wir uns immer dessen bewusst, dass wir es größtenteils ihr zu verdanken haben, dass wir das Licht dieser Welt erblickt haben.
Doch was ist mit den Vätern, oder den Jungen, die zu Vätern werden?
Wenn wir es uns einfach machen, könnten wir einfach behaupten, dass die Art und Weise, wie Väter mal mit ihren Kindern umgehen eine Resultat, von dem ist, wie deren Väter mit ihnen umgegangen sind. Natürlich kann Frau das auch auf beide Elternteile übertragen.
Heute können wir das für eine Zeit lang so stehen lassen, durch die Achstsamkeit und all die Bewusstseinsarbeit wird uns schnell klar, dass sich auf den Mustern und den toxischen Verhaltensweisen unserer Eltern ausruhen und diese an unsere Kinder weitergeben auf Dauer nicht der Weg sein kann.
Warum scheint es für Frauen einfacher zu sein, diesen Zugang zu sich zu finden und an sich zu arbeiten?
Und warum fällt des den Männern so schwer?
Hat es nur mit Sturheit und nicht Einsicht zu tun, oder steckt da mehr dahinter als die gesellschaftliche Konditionierung, die Bedingungen, unter denen die Jungen in unserer Gesellschaft aufwachsen und zu Männern werden?
Im Laufe meines Lebens ist mir aufgefallen, dass die älteren Generationen von Männern es sich nicht gerne erlauben Emotionen zu fühlen. Vor allem nicht, wenn sie tief sitzen und mit Traumen verbunden sind. Dabei fügen sie sich so viel Leid im Leben selbst zu indem sie die Harten spielen.
Wieso nicht einmal durch den Schmerz gehen? Wieso sich nicht einfach erlauben zu weinen?
Hier wäre eine männliche Perspektive sehr Hilfreich.. Schreibts in die Kommentare…
Klar heutzutagen wachsen auch die Jungen mit dem Bewusstsein auf, dass es okay ist seine Emotionen zu fühlen. Ihnen wird vermittelt, dass es wichtig ist, dass sie auch diese Seite ihres Selbstes annehmen, nähmlich die weibliche Seite. Der intuitive Aspekt des Fühlens und des inneren Wissens.
Doch damals hats anscheinen keinen Menschen interessiert, was mit den Jungen passiert..
Vielleicht wars bei den Mädchen anders, weil man da vielleicht schon eher darauf geachtet hat weil, „zart“ „sensibel“ und emotional, ihr wisst schon.
Wenn ich mir die Geschichten von meinem Opa so anhöre, der in der Nachkriegszeit aufgewachsen ist, dann schaudert es mich manchmal tief in den Zellen. Er ist gerade in einem Alter, wo er nochmal seine Kindheit reflektiert..Er ist schon irgendwie zwischen den Welten es gibt wache klare Momente aber auch Momente in denen er irgendwie ein anderer und auch ganz wo anders ist..
Erst letztens als ich mit ihm gesprochen habe, kam ein Kindheitstrauma von ihm hoch..davon hat er nie erzählt.. Oft hat er die selben Geschichten erzählt, das waren manchmal schöne Geschichten und manchmal nicht so schöne Geschichten, aber in letzter Zeit scheint die harte Wahrheit sich den Weg durch sein Bewusstsein zu bahnen und jetzt wo er so viel Zeit hat scheinen die tiefsten Traumen und Schmerzen in ihm aufzukommen. Oft halte ich den Raum für diese Themen und lasse ihn erzählen, weil ich merke, dass da eine Öffnung ist und auch wenn er nicht weint, sondern einfach davon erzählt wie grausam manche Dinge waren, weiß ich, dass viel in ihm und seinem Wesen geschieht.
Aber ich glaube nicht, dass jemand ihn mal früher ehrlich gefragt hat, wie es ihm geht.. das wurden viele Mädchen auch nicht gefragt, das weiß ich von den Geschichten von meiner Oma, doch trotzdem ist in ihr mehr Wärme gewesen..
Mein Opa ist ohne Vater aufgewachsen, nicht weil er im Krieg gefallen ist, sondern, weil er eine andere Familie gegründet hat, das heißt mein Opa hat Brüder und Halbbrüder. Aber aufgewachsen ist er bei meiner Urgroßmutter, bei seiner Mutter.
Und da war er oft auf sich gestellt, denn seine Mutter musste ja arbeiten gehen und dafür sorgen, dass was zu Essen auf den Tisch kommt.
Jetzt war es so, dass mein Opa irgendwann, sehr früh ein Kind mit meiner Oma gezeugt hat, meinen Vater. Jetzt sagt mir mein logischer Verstand, dass mein Opa keine Ahnung hatte, wie man eine Bindung zu seinem Sohn aufbaut, weil sein Vater auch niemals eine Bindung mit ihm aufgebaut hat. Jetzt war es aber so, dass mein Vater zu beiden Elternteilen nicht die beste Beziehung hatte, oder hat.
Das ganze hat sich natürlich in der Beziehung zu seinen Kindern widergespiegelt, in der Beziehung zu mir und meiner Schwester.
Jetzt gibt es tausend Menschen, denen man die Schuld geben könnte und endlose Vorwürfe machen könnte und millionen Gründe, wieso mein Vater heute der ist der er ist und mein Großvater so in seinen Mustern gefangen ist..
Natürlich ist das Zeitverschwendung…
Aber dennoch bewegt mich die eine Frage, wieso schien es früher für Frauen leichter zu sein, als für Männer, da in die Tiefe zu gehen?
Ich öffne mich für die Antworten und lass jetzt hier alles einfach mal so stehen.
Wie steht ihr zu diesem Thema liebe Seelen? Schreibts in die Kommentare
in Liebe,
Janine

No responses yet