Damals, als ich 9 war, haben sich meine Eltern getrennt…und das auf ziemlich unschöne Art und Weise. Keiner konnte wirklich was dafür, obwohl jeder bei jedem die Schuld gesucht hat. Mein Vater bei meiner Mutter. Meine Mutter bei meinem Vater. Meine Großeltern beim Schwiegerkind…usw. Irgendwann haben manche Parteien verstanden, dass es besser so war.
Ich wusste von Anfang an, dass es das Beste war. Ich war so froh und erleichtert, dass alles vorbei war, auch wenn die Trennung selbst eines der größten Traumen in meinem Leben war. Von der Polizei abgeholt zu werden ist nicht unbedingt das Traumszenario eines 9 jährigen Kindes, aber trotz allem war ich froh und dankbar, dass wir alle noch am Leben sind. Ich weiß nämlich noch genau, wie doll ich gebetet hab damals, als ich nach Hause kam und das Polizei Auto vor unserem Haus stehen sah.
Ich hab so hart gebetet.
Ich hab dafür gebetet, dass meine Schwester und meine Mutter noch am Leben sind.
und das waren sie auch…Universum sei dank.
Aber so im Nachhinein wissen wir alle, dass das eine ziemlich heikle Situation war für alle Beteiligten.
Glück im Unglück weiß ich im Nachhinein..aber damals ist für uns alle irgendwie eine Welt zusammen gebrochen.
und nicht nur das..so ein Ereignis reißt einem nicht nur den Boden unter den Füßen weg, es nimmt einem auch irgendwie die Verwurzelung und somit das Urvertrauen in die Welt..in das Leben.. in sich selbst.
Ich hab lange gebraucht wieder Vertrauen aufzubauen. In mich…in die Welt.. in die Menschen in meinem Leben..in die Magie des Universums..
Viele magische Dinge sind bereits auf meinem Weg der Heilung schon geschehen, doch trotzdem macht sich das Thema Vertrauen in manchen Situationen noch in meinem Leben bemerkbar..
zB. dann, wenn ich mich wieder für neue Menschen in meinem Leben öffne..Ich hab nämlich die letzten drei Jahre wie ein Einsiedler gelebt..das hat mich viel Mut gekostet und viel Vertrauen, wieder nach Draußen in die Welt zu gehen und mich dem Leben zu öffnen. Doch ich muss zugeben es hat sich jedes einzelne Mal gelohnt den Schritt zu wagen.
Es hat sich jedes Mal gelohnt das Herz noch weiter und weiter zu öffnen..auch, wenn ich jetzt noch manchmal in der Tiefe verletzt werde bereu ich keinen Schritt des Weges und ich bin Dankbar für jeden der mir auf meinem Weg begegnet.
Verlustängste waren auch schon immer ein Thema..
Eine Zeit lang hab ichs geschafft die Menschen nie so wirklich an mich heran zu lassen, weil ich meist ab nem bestimmten Zeitpunkt einfach wieder verschwunden bin.
Aber so langsam merk ich, dass das nicht der Weg ist..
und ich merke auch, wie sich etwas in mir nach Stabilität und auch Nähe sehnt.
Das muss nichtmal romantische Nähe sein. Freundschaftliche Nähe find ich auch schön..
Ich tauch gern ein in meine Tiefen..doch ich hab das Gefühl ich bin noch nie so richtig mit jemandem getaucht und auch gehts nicht unbedingt um Romantik, sondern einfach darum darauf zu vertrauen, dass jeder einzelne Mensch, jede einzelne Seele, aus einem Grund in mein Leben tritt.
Ich hab‘ viel Glück in meinem Leben..und besonders dieses Jahr durfte ich wunderbare Seelen aus aller Welt treffen.
Das ist ein schönes Gefühl..
Es ist als würde das Universum mich belohnen, dafür, dass ich im Vertrauen durch das Leben gehe und auch dafür, dass ich mir selbst und den Menschen in meinem Leben Vertrauen entgegenbringe.
Vertrauen in sich selbst ist würde ich sagen der Schlüssel und ein Spiegel für jede andere Vertrauensbeziehung in unserem Leben, denn wenn wir uns selbst vertrauen, vertrauen wir in die Welt und somit in das Leben.
Meist, wenn das Thema vertrauen aufkommt und ich wieder einmal eintauche um die Wurzel zu ergründen komm ich oft darauf, dass der Ursprung mit dem Vertrauen in mich und somit damit zu tun hat , dass ich darauf vertraue, dass sich alles, was mit im Leben begegnet händeln kann.
Wenn Dinge so plötzlich passieren, wie das damals, ist es einfach das Vertrauen zu verlieren und als Kinder hatten meine Schwester und ich bei weitem nicht die Skills all diese Eindrücke zu verarbeiten, aber jetzt sind wir ja „Groß“ haha und wir haben viel gelernt.
Heute meistern wir viele Herausforderungen, auch wenn wir beide manchmal an unseren Grenzen kommen wachsen wir immer wieder über uns hinaus.
Und Heute bin ich froh und dankbar, dafür, dass das, was damals passiert ist so früh passiert ist, denn so hatten wir viel Zeit, zu wachsen und zu verarbeiten und besonders um daraus zu lernen und hoffentlich können wir mit dem, was wir daraus gelernt haben auch anderen den Mut machen, dass wir alles schaffen, egal wie schlimm es in dem Moment vielleicht aussehen mag.
Ich bin dankbar für meine Schwester, meine zweite Hälfte. Zusammen sind wir durch alles gegangen und es hat uns immer Stärker gemacht und tiefer zusammen geschweißt.
ich bin auch dankbar für meine Mutter, die so viele Jahre ihres Lebens von allen Seiten so viel Schuld Zuweisungen und Vorwürfe ertragen musste, obwohl sie das einzig richtige gemacht hat. Sie hat meinen Vater verlassen und damit hat sie ihr Leben und damit unser aller Leben gerettet. Meine Mama ist wirklich ein Engel, denn sie hat sich in all den Jahren ihr riesen großes Herz offen gehalten und trotz all dem Schmerz immer genug Liebe für mich und meine Schwester gehabt, bist Heute und bis in alle Ewigkeit.
Ich bin Dankbar dafür, dass wir so viel Liebe von einer wunderbaren Mama empfangen dürfen.
Es ist wirklich verrückt.. diese Erfahrung, die sich Leben nennt..
und es verrückt, dass nach über 20 Jahren noch immer Emotionen, oder Zellerinnerungen hoch kommen, doch das schöne ist, dass ich jetzt damit umgehen kann und noch schöner ist, dass ich mir erlaube alles zu fühlen, so wie es kommt.
und wisst ihr was das aller aller Schönste ist?
Ich weiß dieses Leben zu schätzen und ich bin Dankbar dafür jeden Tag. Ich bin dankbar dafür, wie alles sich entwickelt hat. Unser aller Leben und wir uns.
Danke.
Ich liebe euch ihr Lichter auf der Welt!
Bleibt stark und tapfer, egal welche Stürme oder Herausforderungen sich euch zeigen. Vertraut darauf, dass ihr allem gewachsen seit, auch wenn es sich im ersten Moment nicht danach anfühlt.
Ihr schafft alles.
Das ist für meine Schwester und für meine Mama.
Meine beiden Schätze auf der Welt.
Ich liebe euch.
-jn

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